Aufbau


2.      Aufbau

Das Zertifikatsprogramm „Lehrqualifikation Advanced“ umfasst 150 AE, verteilt auf 14 Monate. Es startet regelmäßig zum Beginn der vorlesungsfreien Zeit im Sommersemester. Das Zertifikatsprogramm ist in vier Lehrbereiche gegliedert, die sich hinsichtlich ihres Aufbaus, Inhalts und ihrer methodischen Umsetzung unterscheiden. Die Lehrbereiche des Zertifikatsprogramms setzen sich wie folgt zusammen:

 

Lehrbereich A   Lehrwissen

Lehrbereich B   Schlüsselkompetenzen

Lehrbereich C    Lehrreflexion

Lehrbereich D    Perspektivwechsel

sechs hochschuldidaktische Workshops (W1 - W6)

zwölf Präsenzveranstaltungen (P1 - P12)

eigenverantwortliche Erstellung eines Lehrportfolios und Materialienpools (SOL)

eine Videoaufzeichnung und professionelles Feedback sowie fächerübergreifende Hospitation (V & H)

60 AE 

35 AE 

20 AE

35 AE

 

Der Aufbau des Zertifikatsprogramms soll die Fortführung einer hochschuldidaktischen Qualifizierung für Lehrende ermöglichen, die über ein hohes Lehrdeputat verfügen. Durch die Komprimierung der Weiterbildungsdauer auf 14 Monate sollen Lehrende angesprochen werden, die nur eine zeitlich befristete Stelle besetzen. Die Gliederung des Zertifikatsprogramms in Arbeitseinheiten und Lehrbereiche soll darüber hinaus gewährleisten, dass bei einem Arbeitsortswechsel bisherige Leistungen einer hochschuldidaktischen Qualifizierung anerkannt werden können (Akkreditierungskommission, 2009).

Das Zertifikatsprogramm besteht aus unterschiedlichen Veranstaltungsformen, die im Folgenden vorgestellt werden sollen.

 

Verpflichtende Veranstaltungen (W1, W2, P1 - P12):

Die Auftaktveranstaltung sowie die Einführung in die Reflexion werden, wie auch die ersten zwei hochschuldidaktischen Workshops („Gestaltung eines Lehrportfolios“ und „Lernpsychologische Grundlagen des Lehrens und Lernens“), in den ersten Wochen der vorlesungsfreien Zeit angeboten. Im Wintersemester finden vier Präsenzveranstaltungen („Schlüsselkompetenzen“, „Nutzung neuer Medien“, „Moderation & Präsentation I“ sowie „II“) statt. Während des Semesters besuchen die Teilnehmenden drei und im darauf folgenden Sommersemester vier weitere Präsenzveranstaltungen („Stimmtraining“, „Rechtliche Grundlagen der Hochschullehre“, „Evaluation der Prüfungen I“ & „II“). Zum Ende des Sommersemesters finden die letzten beiden Präsenzveranstaltungen („Lehrevaluation“ & „Einführung in die Begleitung von Doktoranden“) statt. Bei der zeitlichen Umsetzung werden die jährlich wechselnden Semestertermine berücksichtigt, ebenfalls sind Freiräume für Tagungen und Kongresse eingeplant.

 

Frei wählbare hochschuldidaktische Workshops (W3 - W6):

Alle Teilnehmenden des Zertifikatsprogramms können frei wählbare hochschuldidaktische Workshops zu den übergeordneten Themenbereichen besuchen:

Hierdurch können die Teilnehmenden spezifische Kenntnisse für ihre eigene Lehre erwerben und vertiefen. Insgesamt müssen die Teilnehmenden zu jedem Themenbereich mindestens einen hochschuldidaktischen Workshop besuchen, damit der Lehrbereich A  Lehrwissen erfolgreich absolviert wird. Für Teilnehmende im Zertifikatsprogramm „Lehrqualifikation Advanced“ wird empfohlen, dass sie im Oktober jeweils einen hochschuldidaktischen Workshop zur Planung von Lehrveranstaltungen sowie Durchführung von Lehrveranstaltungen besuchen. Im darauf folgenden Februar empfiehlt sich der Besuch eines Workshops zum Themenbereich Prüfungen in Lehrveranstaltungen. Abschließend kann im Juli ein hochschuldidaktischer Workshop aus dem Themenbereich Beratung von Studierenden eingebunden werden. 

 

Regelmäßig werden hochschuldidaktische Workshops im Oktober, Februar und Juli angeboten. Zu jedem Themenbereich finden verschiedene hochschuldidaktische Workshops statt.

 

Selbstlerneinheiten und Erstellung eines Lehrportfolios (SOL):

Zur erfolgreichen Teilnahme am Zertifikatsprogramm „Lehrqualifikation Advanced" gehört auch die Vor- und Nachbereitung der jeweiligen Veranstaltungen. Hierfür wurde vor und nach jedem hochschuldidaktischen Workshop und jeder Präsenzveranstaltung ausreichend Zeit eingeplant. Die Teilnehmenden werden hierbei durch eine eigens entworfene Lernplattform unterstützt, auf der sie ihre selbst erstellten Arbeitsmaterialien einpflegen können. Hierdurch können sie schnell detaillierte Feedbacks  zu ihrem bisherigen Lernstand  erhalten und werden bei der Gestaltung eigener Lehrmaterialien  durch andere Teilnehmende, hochschuldidaktische Betreuer und geschulte studentische Hilfskräfte unterstützt.

 

Zusätzlich gestalten die Teilnehmenden über die 14 Monate ein eigenes Lehrportfolio (Fendler & Gläser-Zikuda, 2011; Gläser-Zikuda & Hascher, 2007; Szczyrba, 2008). Es dient zur regelmäßigen Reflexion der eigenen Lehrbiographie, Lehrkonzepte, Methoden und Rückmeldungen aus Lehrveranstaltungen. Die Lehrenden können mit ihm ihre eigene Lehre dokumentieren und analysieren, um sie weiter zu entwickeln. Ebenso können sie das Lehrportfolio bei Bewerbungen auf neue Stellen oder Verhandlungen nutzen und somit ihre Lehre valide belegen. Schlussendlich kann es aber auch als Element auf der Lernplattform abgelegt werden, um für andere Teilnehmenden als Arbeitsgrundlage und Kommunikationsmittel bereit zu stehen (Häcker, 2005).

 

Videoaufzeichnungen und Hospitationen (V & H):

Die Teilnehmenden des Zertifikatsprogramms „Lehrqualifikation Advanced" werden in einem Semester in einer ihrer Lehrveranstaltungen per Video aufgezeichnet und erhalten hierfür zum Ende der Vorlesungszeit ein schriftliches und mündliches Expertenfeedback. Zeiträume für die Videoaufzeichnungen werden in der Einführungsveranstaltung und den regelmäßigen Präsenzveranstaltungen bekannt gegeben. Darüber hinaus hospitieren die Teilnehmenden in mindestens einer Lehrveranstaltung eines anderen Teilnehmenden und lassen andere Teilnehmende in ihrer Lehrveranstaltung hospitieren. Für die Terminierung und Planung sind die Teilnehmenden eigenverantwortlich zuständig.

 

Exemplarischer Zeitstrahl für den Besuch des Zertifikatsprogramms.